Wasser soll geschützt werden und allen Menschen zugänglich sein
Information im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz heute
22.3.2022. Die Stadt Freiburg wird am heutigen Weltwassertag zur Blue Community. Blue Communities stellen den Schutz des Wassers und dem freien Zugang zu Wasser als Menschenrecht in den Mittelpunkt. Weltweit bekennen sich 49 Gemeinschaften (Städte, Gemeinden, Kirchen, Orden und Universitäten) zu den Prinzipien.
Blue Communities verstehen Wasser als öffentliches Gut und unterstützen die Umsetzung der Menschenrechte auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung. Sie gehen schonend mit den Wasserressourcen um und setzen sich für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in öffentlicher Hand ein. Zudem fördern sie, dass Leitungswasser statt Flaschenwasser getrunken wird und unterstützen andere Länder dabei, eine funktionierende öffentliche Trinkwasserversorgung bereitzustellen. Außerdem bekennen sie sich zur Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Wasserkreisläufe. Viele dieser Punkte setzt Freiburg bereits um, an manchen Punkten wird noch weiter gearbeitet.
Der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz hat bereits 2003 entsprechende Leitlinien zur Anerkennung des Zugangs zu freien Wassers als Menschenrecht beschlossen. Dabei wurde etwa festgelegt, dass Wasserbewusstsein geweckt werden soll, der Energie- und Rohstoffverbrauch minimiert werden sollen und Wasserressourcen naturschonend genutzt werden. Weiterer wichtiger Aspekt einer Blue Community: Wasserdienstleistungen bleiben in öffentlicher Hand. Vor 20 Jahren, 2000, hat Freiburg in der sogenannten „Liberalisierungsdrucksache“ zum Ausdruck gebracht, dass es in den Bereichen Trinkwasser und Abwasser keine privatwirtschaftliche Öffnung geben soll.
Freiburg pflegt außerdem internationale Partnerschaften etwa mit Wiwili. Dort wurde bereits in der Vergangenheit die Herstellung von Trinkwasserleitungen von der Stadt Freiburg unterstützt. Diese internationalen Public–public Partnerschaften, also Kooperationen der öffentlichen Hand über Grenzen hinweg, sind auch eine Selbstverpflichtung der Blue Communities.
Ebenfalls ein Grundsatz, den Freiburg bereits erfüllt, ist der Appell, bevorzugt Leitungswasser zu trinken. So gibt es etwa bereits in 80 Prozent der Schulen Trinkbrunnen, der Ausbau soll weitergehen. In dem Projekt „Wasserquartier Waldsee“ hat das Umweltschutzamt mit den Menschen darauf hingearbeitet Flaschenwasser durch Leitungswasser zu ersetzen. Auch auf Musikfestivals soll es frei zugängliches Trinkwasser geben. In diesem Bereich gibt es aber noch Ausbaupotenzial. Der Klimawandel mit heißer werdenden Jahreszeiten macht es zunehmend wichtiger, dass Menschen sich dezentral im öffentlichen Raum mit Trinkwasser versorgen können.
Gemeinsam mit bnNETZE unterstützt die Stadt Freiburg deshalb den Umbau der geeigneten Brunnen zu Trinkwasserbrunnen. An ausgewiesenen Trinkwasserbrunnen, sogenannten Laufbrunnen, gibt es den Berthold-Schwarz-Brunnen auf dem Rathausplatz und den Brunnen vor der alten Münsterbauhütte in der Herrenstraße. Weitere Laufbrunnen sind der Brunnen vor dem Schwabentor auf dem Schwabentorplatz, der Brunnen vor dem Martinstor und den Brunnen gegenüber der Universitätskirche in der Bertoldstraße/Ecke Niemensstraße. Trinkwasserspender, die keine Brunnen sind, gibt es in Freiburg am Platz der Alten Synagoge, auf dem Alfred-Döblin-Platz und am Betzenhauser Torplatz. Die Brunnen werden im Winter (um Einfrieren zu vermeiden) abgebaut oder abgestellt.
Heute wird im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz über den Beitritt zur Blue Community berichtet. Das Zertifikat soll dann bei einem feierlichen Akt am 21. Mai von Maude Barlow überreicht werden. Die Umweltschützerin und Trägerin des alternativen Nobelpreises war maßgeblich daran beteiligt, dass die Vereinten Nationen 2010 das Menschenrecht auf Wasser in ihren Statuten verankert haben. |