Wald und Holz sind heute wichtiger denn je
Für die Unterstützung des Stadtwaldes als Ökosystem wirbt die Stadt Karlsruhe zum "Tag des Waldes" am 21. März. Ins Leben gerufen hat den Internationalen Tag die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) 1970 als Reaktion auf die globale Waldvernichtung. Seither wird an diesem Tag daran erinnert, welche Bedeutung der Wald für die Menschen hat – sowohl weltweit als auch vor der eigenen Haustüre.
Die Stadt Karlsruhe wirft hierfür einen Blick in die Chroniken des Forstamtes: Dort beschreibt der frühere Karlsruher Förster Wilhelm Löffler eindrucksvoll die wechselvolle Bedeutung des Grünwettersbacher Waldes für die Bevölkerung zwischen 1927 bis etwa 1970. Denn für die bäuerliche Dorfgemeinschaft lieferte der Wald Ende des 19. Jahrhunderts Brennholz, Viehfutter und Einstreu für den Stall. Der Förster hatte für die gerechte Verteilung zu sorgen und Diebstahl zu verhindern. Erst später mit dem Bau eines nahegelegenen Sägewerks und eines Küchenherstellers wurden die Buchenstämme zu hochwertigen Möbeln verarbeitet.
Überlebenswichtig im Krieg
Über zwei Weltkriege hinweg war der Wald überlebenswichtig. Neben Brennholz wurden die ölhaltigen Bucheckern säckeweise gesammelt, zu Öl gepresst und linderten so die Nahrungsknappheit. Nach dem zweiten Weltkrieg sorgte die Industrialisierung dafür, dass der Wald immer weniger als Rohstoffquelle, aber dafür immer stärker als Ort der Erholung gebraucht wurde. Mit großer Verwunderung schreibt Wilhelm Löffler, mittlerweile im Ruhestand, dass die Forstleute jetzt Bänke bauen und Wege ertüchtigen müssen, damit Menschen sich im Wald erholen können.
Heute ist der Wald auch ein wichtiger Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten, Helfer im Kampf gegen den Klimawandel und wichtig für den Schutz des Trinkwassers. Insbesondere ist der Stadtwald ein Ort zum Durchatmen, Entspannen, Erholen und Natur erfahren für die Karlsruher Stadtbevölkerung.
zum Bild oben:
Die frühblühende Traubenkirsche läutet im Stadtwald den Frühling ein.
Foto: Stadt Karlsruhe |