Wir brauchen Trendumkehr beim Artensterben und Verlust von Lebensräumen
Krüger: Das neue Weltnaturabkommen darf der Bedeutung des Pariser Klimaabkommens in nichts nachstehen
Berlin/Genf, 13.3.22 – Heute kommen die UN-Vertragsstaaten zu einem Vorbereitungstreffen anlässlich der bevorstehenden Weltnaturkonferenz in Kunming zusammen. Die dortigen Gespräche und Verhandlungen bilden die Grundlage für ein neues globales Weltbiodiversitätsabkommen, das schon diesen Sommer verabschiedet werden könnte. Der NABU fordert die Vertragsstaaten auf, bereits jetzt den Pfad für ein verbindliches Abkommen mit messbaren Zielen, umfassenden Monitoringmaßnahmen und ausreichender Finanzierung vorzuzeichnen.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Die Naturkrise bedroht unsere Lebensgrundlage massiv: Mit jeder weiteren ausgestorbenen Art, jedem weiteren Hektar Boden, der an Fruchtbarkeit verliert und jedem Feuchtgebiet, das austrocknet, steigt das Risiko, zukünftig nicht auf diesem Planeten überleben zu können. Doch das Artensterben und der Verlust von Lebensräumen schreiten weiter ungebremst voran. Die gute Nachricht: Dieser Negativtrend kann noch umgekehrt werden. Dafür ist ein schnelles und entschiedenes Handeln aller Nationen notwendig. Das Thema muss in der Politik mehr Priorität bekommen. Deshalb brauchen wir ein Weltnaturabkommen, das der Bedeutung des Pariser Klimaabkommens in nichts nachsteht.”
Konkret fordert der NABU ein umfangreich finanziertes Abkommen mit messbaren Zielen, verbindlichen Maßnahmen zur Umsetzung und aussagekräftigen Indikatoren für die Erfolgskontrolle. Magdalene Trapp, NABU-Expertin für internationale Biodiversitätspolitik und Naturschutz: “Mit der Kunming-Erklärung hat die Weltgemeinschaft bereits bei ihrem letzten Zusammentreffen im Herbst gezeigt, dass sie die Dringlichkeit der Naturkrise verstanden hat. Diesen Worten müssen nun Taten folgen: In Genf können die Vertragsstaaten den Weg für ein wirksames Abkommen im Kampf gegen den Verlust der Biodiversität ebnen und die Natur wieder auf einen Pfad der Erholung bringen.” |