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Weltbodentag 2021: Slow Food fordert Konsequenz bei Bodenpolitik
Boden (c) Sharon Sheets
 
Weltbodentag 2021: Slow Food fordert Konsequenz bei Bodenpolitik
95 Prozent unserer Lebensmittel entstammen dem Boden. Anlässlich des diesjährigen Weltbodentags (5.12.) fordert Slow Food Deutschland (SFD) die Bundesregierung auf, den Kommissionsvorschlag für eine EU-Bodenstrategie zu unterstützen und den Bodenschutz mit Maßnahmen wie dem im Koalitionsvertrag festgehaltenen Bundesprogramm „Zukunftsfähiger Ackerbau“ zügig voranzubringen. Zugleich fordert der Verein, bodenschonend wirtschaftende Landwirt*innen zu fördern und den Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen an eine nachhaltige und regional wertschöpfende Wirtschaftsweise zu knüpfen. Denn für Klima- und Biodiversitätsschutz ebenso wie für die Ernährungssicherheit: Wir brauchen gesunde Böden, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen.

Fast alles, was uns nährt, schlägt seine Wurzeln im Boden. Gesunde Böden sichern unsere Nahrungsmittelerzeugung, sind Voraussetzung für eine nachhaltige wie genussvolle Ernährung sowie für unsere eigene Gesundheit. Deswegen müssen wir sie schützen, erhalten und wieder aufbauen. Denn Äcker und Felder stehen unter Druck. Überdüngung, Pestizideintrag und Mikroplastikbelastung verringern ihre Qualität. Verdichtung, Flurbereinigung und Monokulturen steigern die Erosion; durch sie gehen jährlich etwa 970 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden allein in der EU verloren. Der Klimawandel verschärft die Lage durch Dürre sowie vermehrte Starkregen. Die EU-Kommission hat Mitte November die Europäische Bodenstrategie vorgelegt; sie unterstreicht darin die Notwendigkeit eines rechtsverbindlichen Rahmens für ein nachhaltiges Ernährungssystem. Zudem haben sich SPD, Grünen und FDP im Koalitionsvertrag vergangene Woche darauf geeinigt, ein Bundesprogramm „Zukunftsfähiger Ackerbau“ zu initiieren und die EU-Bodenschutzmaßnahmen zu unterstützen.

Slow Food begrüßt, dass mithilfe dieser Vorhaben die Bodengesundheit auf der politischen Agenda nach oben rückt – gepaart mit nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken. Dazu Nina Wolff, SFD-Vorsitzende: „Durch eine naturferne industrielle Landwirtschaft und Landnutzungsänderungen wurde die ressourcenerhaltende Nutzung von Agrarflächen und -böden zu lange aufs Spiel gesetzt, mit hohen Risiken für die Gesundheit von Planet und Mensch. Mit den jüngst angekündigten Maßnahmen setzt die Politik Zeichen, die Umkehr einzuleiten. Wir fordern nun, dass darauf konkretes und konsequentes Handeln folgt, welches wir gesamtgesellschaftlich unterstützen sollten. Fruchtbare Böden erhalten wir nur, wenn wir verstehen, dass sie für eine gesunde Umwelt sowie für die Geschmacksvielfalt und Qualität unserer Lebensmittel sorgen. Zur notwendigen Wertschätzung gehört auch die faire Vergütung und Förderung von bodenschonend wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten. Verbraucherinnen und Verbraucher können durch den Einkauf ökologisch erzeugter Lebensmittel einen wichtigen Beitrag zum Bodenschutz leisten.“

2022 hebt SFD den Boden mit verschiedenen Veranstaltungen besonders hervor und lädt Menschen bundesweit dazu ein, Böden in ihrer Vielfalt zu erfassen. Denn unsere Speisezettel und unser Genuss sind nur so vielfältig, wie es unsere natürlichen Ressourcen sind. Regionale Böden in Symbiose mit regionalen Sorten, die an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst sind, sichern die Klimaresilienz und Nahrungsmittelversorgung in den Regionen.

Der jährlich am 5. Dezember stattfindende Weltbodentag macht auf die lebenswichtige Bedeutung von Böden aufmerksam.
 
Eintrag vom: 03.12.2021  




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