Die Lebensqualität verbessern: Sie werden die Epidemie des 21. Jahrhunderts genannt: Allergien haben in den vergangenen 50 Jahren sprunghaft zugenommen. Vor allem in den Industrienationen sind sie zur Volkskrankheit geworden. Je höher das Bruttosozialprodukt, desto mehr Menschen quälen sich mit Heuschnupfen, Hautekzemen oder Asthmaanfällen herum.
Los geht’s schon bei den ganz Kleinen, aber auch als Erwachsener oder älter werdender Mensch ist man nicht davor gefeit, dass das Immunsystem verrückt spielt und auf eigentlich harmlose Substanzen – Pollen, Tierhaare oder Nahrungsmittel – eine allergische Reaktion in Gang setzt.
Um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, stehen heute eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Auswahl. Im neuen ÖKO-TEST Spezial Heuschnupfen und Allergien werden nicht nur moderne Therapieansätze vorgestellt, die Frankfurter Verbraucherschützer haben auch jede Menge Produkte getestet, die für Allergiker wichtig sind: Allergiemittel, Augentropfen, Nasensprays, Papiertaschentücher, laktosefreie Lebensmittel und Pflegemittel für Neurodermitiker.
Die Tests:
• Allergiemittel: Sogenannte Antihistaminika helfen Betroffenen, die Beschwerden zu lindern. Vorausgesetzt, sie enthalten moderne, nicht müde machende Wirkstoffe. Das ist allerdings nicht immer der Fall, wie die ÖKO-TEST-Untersuchung zeigt. Größere Probleme kann man mit Augen- und Nasentropfen bekommen. Denn oft stecken darin Hilfsstoffe, die teilweise selbst allergisierend wirken.
• Papiertaschentücher: Wenn die Pollen fliegen, läuft bei Allergikern die Nase. Und zwar heftig. Papiertaschentücher sind dann ein unverzichtbarer Begleiter. In puncto Schadstoffe und Gebrauchstest schnitten die untersuchten Marken ganz passabel ab. Doch nur wenige Produkte konnten beim Thema Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein punkten.
• Laktosefreie Lebensmittel: Menschen, die keinen Milchzucker vertragen, können auf eine breite Auswahl an laktosefreien Milchprodukten zurückgreifen. Die meisten dieser von ÖKO-TEST untersuchten Lebensmittel waren in Ordnung. Einige sind allerdings nicht auf dem Stand der Dinge: zugesetzte Aromen, ein erhöhter Zuckergehalt oder gar gentechnisch veränderte Bestandteile will heute kein gesundheitsbewusster Verbraucher mehr in einem Lebensmittel haben.
• Basispflege für Neurodermitiker: Menschen mit Neurodermitis sind auf gut verträgliche Hautprodukte angewiesen. Doch der ÖKO-TEST ergab: In speziellen Pflegeprodukten für Allergiker können Substanzen stecken, die die ohnehin schon geschädigte Haut noch weiter belasten. Dazu gehören Konservierungsmittel, Duftstoffe oder Bakterienkiller.
Aus dem Inhalt:
• Wenn der Körper verrückt spielt: Allergien sind auf dem Vormarsch. Immer mehr Menschen reagieren mit heftigen Beschwerden auf Pollen, Nahrungsmittel oder Insektenstiche. Ihr Immunsystem ist falsch programmiert. Doch was sind die Auslöser einer Allergie? Kann man sich schützen? Wie wird eine Allergie richtig diagnostiziert? Und kann die Wissenschaft den Betroffenen bald noch besser helfen?
• Diagnose Heuschnupfen: Die einzige Möglichkeit, einen Heuschnupfen ursächlich zu behandeln, ist eine spezifische Immuntherapie. Doch die dauert Jahre – und wird von vielen Betroffenen nicht durchgehalten. ÖKO-TEST erklärt, wie eine Hyposensibilisierung funktioniert und welche weiteren Möglichkeiten Pollenallergiker haben, ihre Lebensqualität ganz erheblich zu verbessern.
• Nahrungsmittelallergien: Eier, Milch, Nüsse und einige andere Lebensmittel können bei Nahrungsmittelallergikern zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen. Wie sollten sich die Betroffenen schützen? Darüber hinaus leiden immer mehr Deutsche an einer Laktose- oder Fruktoseintoleranz. Doch diese Diagnose sollte ein Arzt unbedingt absichern, damit nicht unnötig Lebensmittel weggelassen werden, die der Körper eigentlich braucht.
• Neurodermitis: Für die Betroffenen ist der unerträgliche Juckreiz eine Qual und oft wurde die Haut durch Kortisonpräparate schon so stark geschädigt, dass sie zusätzliche Probleme bereitet. ÖKO-TEST hat zusammengestellt, welche Medikamente und Therapien bei einer Neurodermitis hilfreich sein können.
• Allergisch auf Tiere: In der Regel haben Tierhaarallergiker nur eine einzige Chance, sich von ihren Beschwerden zu befreien: Sie müssen sich von Hund, Katze oder Vogel trennen. Lebensbedrohlich kann ein Insektenstich von Bienen oder Wespen werden. Deshalb sollten betroffene Allergiker unbedingt ein Notfallset mitführen.
• Kontaktallergien: Wer im Beruf ständig mit bestimmten Chemikalien in Kontakt kommt, kann irgendwann einmal eine Kontaktallergie entwickeln. Eine Anerkennung als Berufskrankheit ist oft langwierig und schwierig. Oft bleibt nur, den Beruf zu wechseln. Ein Betroffener erzählt von seinem jahrelangen Leiden und wie er sein Leben wieder in den Griff bekommen hat.
• Arzneimittelunverträglichkeiten: Schlimm genug, wenn ein Medikament, das eigentlich gegen gesundheitliche Beschwerden helfen soll, selbst Probleme verursacht. Auslöser können bestimmte Wirkstoffe in Arzneien, aber auch Konservierungs- und Hilfsstoffe aus den Medikamenten sein. ÖKO-TEST hat zusammengestellt, wie man eine Arzneimittelunverträglichkeit erkennt und was Betroffene etwa bei einer Operation unbedingt beachten sollten.
• Allergisch auf Haus und Wohnung: Vielen Baustoffen werden jede Menge Chemikalien zugesetzt, die zu Hause für dicke Luft sorgen können. Im besten Falle riecht man sie, oft sind die Übeltäter aber auch nicht zu erkennen. Die Suche nach den Auslösern gesundheitlicher Probleme zu Hause oder im Büro ist sehr aufwendig und kann nur vom Fachmann geleistet werden. Und manchmal müssen belastete Räume sogar geschlossen werden, damit niemand Schaden nimmt. |