Chanel und Butter London nicht verkehrsfähig
Ausgerechnet die teuren Nagellacke der Firmen Chanel und Butter London enthalten einen Stoff, der in Kosmetik klar verboten ist, weil er im Verdacht steht, das Erbgut zu schädigen. Und dann wirbt Anbieter Butter London auf seinen deutschen Internetseiten auch noch damit, der Lack sei für Schwangere geeignet.
„Nicht verkehrsfähig“ lautet das klare Urteil von ÖKO-TEST für den Butter London 3 Free Nail Lacquer-Vernis Snog und den Chanel Le Vernis Nail Coulour,18 Rouge Noir. Denn in beiden Produkten fanden die beauftragten Labore Phenol. Der Stoff kann zu Nervenstörungen führen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) teilte auf Anfrage mit: „Dem BVL liegen keine Informationen über die technische Unvermeidbarkeit von Phenol bei guter Herstellungspraxis von Nagellack vor.“ Und das Landeslabor Berlin-Brandenburg schrieb dazu, dass Nagellacke, die Phenol in den von ÖKO-TEST gefundenen Konzentrationen enthielten, nicht den Anforderungen der europäischen Kosmetikverordnung entsprächen.
Untersucht wurden insgesamt 19 Nagellacke. Davon bekamen fünf Produkte das Testurteil „gut“. Alle anderen schnitten schlechter ab. Grund für die Abwertungen waren unter anderem bedenkliche UV-Filter sowie eine Verbindung, die bei Nagellacken wahrscheinlich als Weichmacher fungiert, aber als Kontaktallergen bekannt ist.
Im Vergleich zu früheren Tests ist immerhin positiv aufgefallen, dass die Hersteller keine größeren Mengen fortpflanzungsgefährdender Lösemittel sowie keine problematischen Phtalat-Weichmacher mehr einsetzen. |