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Kornblume und Margerite: Artenschutz auf Neureuter Brachen
Positive Entwicklung feststellbar / Bereicherung für Tiere und Pflanzen

In den vergangenen zwei Jahren ist die Rheinniederung in Karlsruhe-Neureut durch Artenschutzmaßnahmen aufgeblüht. Am Vorhaben beteiligt waren der Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadtverwaltung Karlsruhe, die örtliche Jägerschaft und der örtliche Landwirt, finanzielle Unterstützung floss aus der Artenschutzstiftung des Zoos. Schon jetzt lässt sich der Erfolg des Projekts feststellen.

Für den Artenschutz hat der örtliche Landwirt vier Streifen aus seiner Ackernutzung zur Verfügung gestellt. Hier konnte sich die Vegetation zunächst frei zu bunten Flächen mit Ackerwildkräutern entwickeln. Vielen Passanten ist sicherlich das reiche Vorkommen der Kornblumen in der Neureuter Niederung aufgefallen. Zusätzlich zur bereits guten Entwicklung wurden auf den Flächen noch ortstypische Samen ausgesät, die auf artenreichen und naturschutzfachlich hochwertigen Wiesen der Umgebung angefallen waren.

Maßnahmen werden dokumentiert
Um den Erfolg dieser Maßnahmen zu dokumentieren, wurde ein Gutachterbüro mit der Erfassung der diesjährigen Entwicklung der Streifen und der dort vorkommenden Arten beauftragt. Auf jeweils zehn Quadratmeter großen Flächen werden die Experten die Entwicklung in den nächsten Jahren erfassen.

Schon jetzt kann festgestellt werden, dass sich die Flächen positiv entwickeln. Nach der ersten, eher durch Ackerwildkräuter wie Kornblumen geprägten Vegetationsperiode waren 2020 eher typische Pflanzenarten der Wiesen dominant, wie beispielsweise die Margerite. Auch Vögel haben sich über die begrünten Streifen gefreut. Das stark vom Aussterben bedrohte Braunkehlchen fiel als Nahrungsgast auf. Eine große Besonderheit der Neureuter Niederung ist das Vorkommen einer Rebhuhnkette. Dies ist sehr positiv zu werten, da das Rebhuhn als Feldvogel in den letzten Jahren zu den deutlichen Verlierern gehörte und dessen Bestand stark zurückging.

Unterstützung von Ackerwaldkräutern, Insekten und Feldvogelarten
Der Umwelt- und Arbeitsschutz wird über den Fortgang des Projektes und die Erfolge berichten. Die Maßnahmen zeigen auch, dass nicht das Ansäen bunter Blühmischungen mit nicht heimischen, oft invasiven Pflanzenarten wichtig ist, sondern die Anlage extensiv genutzter Flächen, auf denen über Winter die Vegetation stehen bleiben kann. Auch wenn dies nicht unbedingt dem vorherrschenden Ordnungsideal vieler Bürgerinnen und Bürger entspricht, so ist diese Maßnahme wichtig für die Unterstützung von Ackerwaldkräutern, Insekten und typischen Feldvogelarten.

Ebenso wichtig für den Erfolg von Artenschutzmaßnahmen ist Ruhe auf den Flächen. Jeder freilaufende Hund oder jede Katze stellt eine Störung für Vögel dar. Auch wenn in der Neureuter Niederung außerhalb des Naturschutzgebietes "Altrhein Kleiner Bodensee" kein strenger Leinenzwang herrscht, so bittet der Umwelt- und Arbeitsschutz die Hundeführenden dennoch um Rücksichtnahme, ihre Tiere stets an der Leine zu führen.
 
Eintrag vom: 19.12.2020  




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