Stadttaube, Rotkehlchen, Goldregenpfeifer und sieben weitere Arten kämpfen ab 18. Januar um den Titel
Berlin, 16.12.2020 – Die Vorwahlphase der vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) organisierten ersten öffentlichen Wahl zum „Vogel des Jahres“ ist beendet. Fast 130.000 Personen wählten in den vergangenen Wochen bis zum 15. Dezember aus 307 heimischen Brutvogelarten und den wichtigsten Gastvogelarten ihre Favoriten aus. Die Stadttaube hat es auf den ersten Platz in der Vorwahl geschafft, danach folgen Rotkehlchen, Amsel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Blaumeise, Eisvogel, Haussperling, Kiebitz und Rauchschwalbe. Der Rotmilan auf Rang 11 verpasste den Einzug in die Endrunde nur sehr knapp um genau 100 Stimmen. Die Top Ten werden nun ab dem 18. Januar 2021 um den Titel kämpfen. Alle Menschen in Deutschland sind bis zum 19. März 2021 aufgerufen, unter www.vogeldesjahres.de ihren „Vogel des Jahres 2021“ zu wählen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kommentiert: „Wir freuen uns sehr über das große Interesse an der ersten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres. Mehr als 2500 Wahlkampfteams haben sich deutschlandweit zusammen geschlossen, um für ihren jeweiligen Kandidaten die Werbetrommel zu rühren. Es war ein packendes Rennen mit einer würdigen Endauswahl von zehn sehr unterschiedlichen Vogelarten. Wir sind sehr gespannt, wer von ihnen kurz vor Frühlingsanfang auf das Siegerpodest fliegt.“
Mit Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel, Blaumeise und Haussperling haben sich fünf allbekannte und häufige Vogelarten für die Stichwahl qualifiziert. Unter den nominierten Top Ten befinden sich insgesamt fünf ungefährdete Vogelarten, vier gefährdete Arten und eine Art, die in der Vorwarnkategorie der Roten Liste gefährdeter Arten steht. Besorgniserregend ist vor allem die Situation von Kiebitz und Feldlerche, die wie viele andere Vogelarten der Agrarlandschaft unter der Intensivierung der Landwirtschaft mit Monokulturen, hohem Pestizideinsatz und kaum Restflächen für die Natur leiden. In Deutschland ist bei den Feldvögeln seit 1980 eine Bestandsabnahme von 34 Prozent zu verzeichnen. Die Rauchschwalbe auf Platz zehn repräsentiert die Gruppe der Zugvögel, welche südlich der Sahara in Afrika überwintern. Viele Arten mit dieser Überwinterungsstrategie gehen derzeit besonders stark zurück.
Die bisherigen Titelträger aus 50 Jahren „Vogel des Jahres“ finden sich in allen Teilen der Ergebnistabelle. Sieben der nun gewählten Finalisten trugen den Titel schon einmal. Nur Stadttaube, Amsel und Blaumeise sind Neulinge. Abgeschlagen auf Rang 292 landete dagegen mit nur acht Nominierungen der Teichrohrsänger, Vogel des Jahres 1989.
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 und bislang immer von Vertretern der Verbände NABU und LBV gekürt. Zum 50. Jubiläum der Aktion dürfen nun alle Menschen in Deutschland die Wahl selbst in die Hand nehmen.
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