Stadt, ADFC und AOK servierten Radlerfrühstück auf dem Friedrichsplatz
Radeln geht immer. Und hat in Corona-Zeiten Rückenwind erhalten. Am Radzähler in der Erbprinzenstraße werden regelmäßig Werte von 8.000 Fahrten am Tag erreicht. Viele Gründe, zu Beginn der unwirtlicheren Jahreszeit mit einem Radlerfrühstück noch einmal für das Ganzjahresverkehrsmittel Werbung zu machen. Mit diesem überrascht und belohnt die Stadt zusammen mit ADFC und AOK Radfahrerinnen und Radfahrer für ihr vorbildliches Verhalten. Während das Frühstück für die Pedaltreterinnen und -treter üblicherweise zu Beginn der Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" von AOK und ADFC eingetaktet ist, wurde es dieses Jahr Corona bedingt kurz vor Ende des Aktionszeitraums (Ende September) gelegt.
Gemeinderats-Team unterstützte Aktion
"Mein Dank geht an alle, die mit dem Fahrrad unterwegs sind; ihnen überreiche ich gerne Brötchen. Das Radlerfrühstück ist eine gute Aktion, um unsere Radverkehrsförderung ins Bewusstsein zu bringen", betonte Bürgermeister Daniel Fluhrer, als er zusammen mit Engagierten aus dem Gemeinderat, der AOK und des ADFC am Donnerstagmorgen (24. September) am Friedrichsplatz das kleine Frühstück servierte. Radeln, na klar, ist das Motto von Friederike Reuz-Arujo da Silva, die als eine der ersten am "Service-Trupp" vorbeikam: "Ich fahre immer mit dem Rad zur Arbeit - von der Südweststadt in die Innenstadt. Es gibt ja gute Regenkleidung." Sie habe die "Vision einer autofreien Innenstadt", meinte sie.
"Von mir aus könnte die Stadt das jeden Tag machen"
"Es macht Freude zu sehen, wie viele Menschen dankbar sind für diese Anerkennung durch die Stadt", war sich das Gemeinderats-Team aus den Stadträten Michael Haug, Michael Zeh, Sven Maier, Karl-Heinz Jooß, Oliver Schnell, Tilman Pfannkuch sowie den Stadträtinnen Petra Lorenz und Mathilde Göttel einig – viele von ihnen sind häufig selbst mit dem Rad unterwegs. Und weil es einfach eine prima Geste an die Radfahrerinnen und Radfahrer ist, die auch zeigt, dass es geschätzt wird, wenn Menschen auch bei schlechtem Wetter mit dem Rad zur Arbeit fahren, hatten sich einige schon öfter für Rad-Aktionen "einspannen" lassen. Und so Phillip Spannagel Freude gemacht: Das Ungewöhnliche an der Aktion sei, dass man sich "bei mir bedankt, dass ich mit dem Rad fahre". "Von mir aus könnte die Stadt das jeden Tag machen", lachte er. Hier hatten Tanja Dopf und Katrin Hillenbrand von ADFC gleich eine weitere Idee: Warum nicht einmal eine Frühstücks-Aktion an der Fahrradstation am Hauptbahnhof für die ganzen Pendler organisieren, die auch mit dem ÖPNV unterwegs sind?
"Karlsruhe macht sich als Fahrradstadt, hat aber noch einen langen Weg vor sich", verband Axel Schumacher beim "Frühstücks-Gespräch" sein Lob mit dem Wunsch, dass die Stadt bei der Radförderung einen langen Atem beweist.
Das Radlerfrühstück sei eine Maßnahme, um die Fahrradstadt Karlsruhe voran zu bringen, betonte Fluhrer. Mit solchen Kampagnen, aber auch vielfältigen Investitionen in die Infrastruktur sowie aktuell mit dem Lastenrad-Förderprogramm für Familien setze die Stadt "weitere Impulse für eine nachhaltige Mobilität". Zum Abschluss des Lastenrad-Programms hatte Bürgermeister Fluhrer vergangenen Montag die Familien auf dem Marktplatz mit ihren neuen Lastenrädern begrüßt, die Fördergelder erhalten haben - verbunden mit dem Dank an die "Pioniere der Verkehrswende".
Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" läuft noch bis 30. September
Für Bernhard Ibach, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Mittlerer Oberrhein, gehören die eigene Gesundheit und die Umwelt zu den "Rad-Gewinnern": "Radfahren ist gerade in Zeiten von COVID-19 wichtig für Körper und Geist." Wer regelmäßig in die Pedale tritt, stärke das Immunsystem, nehme Rücksicht auf die Umwelt und fördere das seelische Wohlbefinden, ist er überzeugt.
Die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" läuft noch bis 30. September. Auch die Stadt bewirbt sich seit vielen Jahren. Im Corona-Jahr zählen erstmals auch Fahrten rund ums "Home-Office". |