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Karlsruhe: Blütenreiche Vielfalt an Wegesrändern
Blütenreicher Wegsaum im Unterwald bei Neureut © Stadt Karlsruhe
 
Karlsruhe: Blütenreiche Vielfalt an Wegesrändern
Forstamt erstellt Saumpflegekonzept für den Stadtwald

Viele Erholungssuchende wünschen sich bunte Blumen, summende Bienen und Schmetterlinge am Wegesrand, wollen aber gleichzeitig unangenehme Erfahrungen mit wuchernden Brennnesseln oder Brombeerranken meiden. Um der Verantwortung für die Artenvielfalt gerecht zu werden und gleichzeitig die Erholungsfunktion des Waldes zu erhalten, hat das Forstamt in diesem Jahr ein Saumpflegekonzept für die Waldwege im Karsruher Stadtwald erstellt.

Erhalt von Vielfalt

Basis für das Pflegekonzept war eine in Auftrag gegebene Kartierung von beispielhaft ausgewählten Waldwegen. Im Rahmen dieser Kartierung wurden 329 Pflanzenarten nachgewiesen. Das zeigt wie vielfältig diese sehr unterschiedlichen Lebensräume entlang der Wege sind. Sie bieten Insekten und Kleintieren Lebensraum, Nahrung und ermöglichen Wanderungen zwischen unterschiedlichen Habitaten. Das Ziel des Saumpflegekonzeptes ist es, die Pflege der Wegsäume so verträglich wie möglich zu gestalten und dabei wertvolle Strukturen zu erhalten und zu fördern. Im fachlichen Austausch mit der Naturschutzverwaltung wird es künftig weiter optimiert. Das Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten wird ebenso berücksichtigt, wie das Vorkommen von invasiven, also sich sehr schnell verbreitenden Neophyten. Die Pflege wird dementsprechend kleinflächig angepasst.

Vorgehen des Forstamtes

Die Arbeiten an den Waldwegen müssen organisatorisch und jahreszeitlich so angepasst werden, dass die technische Befahrbarkeit der Wege und die Erholungsnutzung nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Dafür wurden die Wege zunächst nach ihrer Bedeutung für den Erholungsverkehr und nach der Wachstumsgeschwindigkeit der Vegetation in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Anhand dieser Kategorien wurden unterschiedliche Pflegezeiträume festgelegt. Blühende Flächen werden ausgespart, ebenso Bereiche mit langsam wachsenden Pflanzen. So entstehen Rückzugsräume für Insekten und Kleintiere, Nahrungspflanzen bleiben erhalten. Die Saumkartierung hat auch gezeigt, dass die blütenreiche Saumvegetation insgesamt von Mäh- und Mulcharbeiten profitiert, da dadurch konkurrierende Gehölze zurückgehalten werden. Das Konzept ist in diesem Jahr mit dem stadteigenen Forstschlepper bereits in der Erprobungsphase.
 
Eintrag vom: 31.07.2020  




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