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NABU zum Vogelschutzbericht: Agrarvögel in ungebremstem Sturzflug
Krüger: Mehr als jeder dritte Agrarvogel seit 1980 verschwunden

Berlin, 17. Dezember – Angesichts des heute vorgestellten nationalen Vogelschutzberichts mahnt der NABU deutlich stärkere Anstrengungen für den Vogelschutz in Deutschland an, insbesondere für Vögel der Agrarlandschaft. Wie eine eigene Analyse der Daten durch den NABU zeigt, sind seit 1980 über zehn Millionen Brutpaare jener Vogelarten verschwunden, die typischerweise auf Wiesen, Äckern und Weiden leben. Damit fehlt jeder dritte Agrarvogel, den es vor 35 Jahren noch gab. Betroffen sind Arten wie Kiebitz, Rebhuhn oder Braunkehlchen. Die Daten zeigen auch, dass der Gesamtbestand jener Vogelarten zurückgeht, die ihre Jungen mit Insekten füttern.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Deutschlands Agrarvögel befinden sich in ungebremstem Sturzflug. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Ursache Nummer Eins ist die zu intensive Landwirtschaft. Wiesen und Weiden werden immer monotoner, wichtige Lebensräume verschwinden. Auch das Nahrungsangebot an Insekten und Wildkräutern wird knapp. Vögel verraten uns sehr genau, wenn es in einer Landschaft Probleme gibt – und auf unseren Wiesen und Feldern schrillen die Alarmglocken. Wir brauchen jetzt einen Systemwechsel in der EU-Agrarpolitik. Für Landwirte muss es sich künftig wieder lohnen, Platz für die Natur und Arten zu schaffen. Dafür müssen sich jetzt die Bundesregierung in Brüssel, aber auch die Länder und die einzelnen Landwirtschaftsbetriebe einsetzen.“

Der neue Bericht bestätigt zudem, dass vor allem größere beziehungsweise seltenere Vogelarten zunehmen. Ein Grund ist, dass Artenhilfsprogramme und strenge Schutzmaßnahmen für diese Arten wirksam sind. Die ursprünglich häufigen und überall vorkommenden kleineren Singvogelarten hingegen gehen besonders stark zurück.

Top 10 der Vogelarten mit den prozentual stärksten Rückgängen in Deutschland (Zeitraum 1980 bis 2016):

Kiebitz -93%
Rebhuhn -91%
Turteltaube -89%
Alpenstrandläufer -84%
Bekassine -82%
Steinschmätzer -80%
Brachpieper -79%
Wiesenpieper -79%
Uferschnepfe -78%
Feldschwirl -75%
 
Eintrag vom: 18.12.2019  




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