Wichtiger Beitrag zum regenerativen Energiekonzept der Stadt
Im nördlichen Mooswald, auf der 60 Meter hohen Deponie Eichelbuck, befindet sich seit 2011 Freiburgs größte Photovoltaikanlage. Ihre installierte Leistung von 2,6 Megawatt Peak (MWp - elektrische Leistung von Photovoltaikanlagen) deckt den Jahresbedarf von über 1.000 Haushalten. In den letzten Monaten wurde die Anlage mit finanzieller Unterstützung aus dem städtischen Klimaschutzfonds um 1.350 Solarmodule erweitert und ihre Kapazität auf rund 3 MWp gesteigert. Damit lassen sich weitere rund 200 Haushalte mit klimafreundlich erzeugtem Strom versorgen.
„Wenn wir beim Klimaschutz spürbar vorankommen wollen“, so Oberbürgermeister Martin Horn, „müssen wir unsere Anstrengungen vervielfachen – auf internationaler, europäischer und auf nationaler Ebene. Dafür braucht es entscheidende Impulse von den Kommunen und von den Menschen vor Ort. Unsere ehemalige Hausmülldeponie in ein leistungsfähiges Solarkraftwerk zu verwandeln, ist ein Schritt in die richtige Richtung.“
Regenerative Energieerzeugung fördern und damit aktiv den Klimaschutz voranbringen – diesen Zielen haben sich die Stadt Freiburg, badenovaWÄRMEPLUS und die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg verschrieben. Als weithin sichtbares Gemeinschaftsprojekt wurde 2011 auf der stillgelegten Hausmülldeponie das Solarkraftwerk als bedeutendes Freiburger Leuchtturmprojekt installiert. „Die Erweiterung unserer Anlage bedeutet ein weiteres Plus für den Energieberg Eichelbuck“, sagt Michael Broglin, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft ASF Solar GmbH & Co. KG. Die ASF Solar wurde 2010 als Tochtergesellschaft von ASF und badenovaWÄRMEPLUS gegründet, um auf dem städtischen Betriebshof St. Gabriel Freiburgs damals zweitgrößte Solaranlage zu installieren.
Ende 2018 begannen die Arbeiten, um weitere rund 2.050 Quadratmeter Modulfläche im oberen Hangbereich der Deponie zu verankern. Mit einer zusätzlichen installierten Leistung von 423 Kilowatt peak beträgt die Gesamtleistung der Anlage nun rund 3 MWp, damit wird bei Freiburger Einstrahlungsverhältnissen mit einer jährlichen Sonnenstromproduktion von 3 Millionen Kilowattstunden (kWh) gerechnet. Verantwortlich für die Planung und den Bau der Anlage ist badenova WÄRMEPLUS.
Die Anlage ist Bestandteil eines Projektes zum Stadtjubiläum: bis zum 900-jährigen Jubiläum möchte die Stadt Freiburg auf eigenen Liegenschaften 900 kWp an neuen PhotovoltaikAnlagen auf städtischen Liegenschaften errichten. Zu diesem Ziel werden auch Schulen, die Dachflächen von Flüchtlingswohnheimen und Feuerwachen beitragen. Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik betont: „Mit der Erweiterung am Eichelbuck leistet Freiburgs ehemalige Hausmülldeponie einen erheblichen Beitrag zum regenerativen Energiekonzept der Stadt. Insbesondere die effizienten Freiflächenanlagen sind im dichtbesiedelten Stadtgebiet sehr schwer zu realisieren. Hier hilft nur eine Mehrfachnutzung von Flächen und der Eichelbuck ist ein Paradebeispiel: Es werden auf einer Fläche fachgerecht Abfälle entsorgt, brennstoffgeführt Energie aus Deponiegas erzeugt, und brennstofffrei Solarstrom erzeugt!“
Schon seit 1991 wird am „Energieberg“ Deponiegas nutzbar gemacht und seit 2010 mit Biogas aus der Vergärungsanlage der Firma Remondis gemischt. Im Blockheizkraftwerk der badenovaWÄRMEPLUS in Landwasser entstehen daraus große Mengen erneuerbarer Energie: Strom für rund 4.900 Haushalte und Wärme für 1.200 Wohnungen. |