Auch auf wenig Fläche kann man viel für Tiere in der Stadt tun
Berlin – Um Insekten und Vögeln zu helfen, braucht man nicht unbedingt einen Garten. Auch auf Balkon und Fensterbrett kann jeder etwas für die Tiere in der Stadt tun. „In Deutschland gibt es viele Millionen Balkone und Terrassen“, so NABU-Gartenexpertin Marja Rottleb, „Da kommt viel Fläche zusammen, die wertvoll für Wildbienen, Schmetterlinge, Meisen und Spatzen sein kann. Viele füttern bereits im Winter Vögel auf ihrem Balkon und beobachten sie beim Fressen. Aber auch im Sommer kann man ihnen helfen.“
Etwa indem man an heißen Tagen eine Wasserstelle für Vögel anbietet. Nistkästen für Kohl-, Blaumeisen und Haussperlinge können auch auf dem Balkon angebracht werden. Wer im obersten Stockwerk wohnt, kann auch einen Nistkasten für Mauersegler anbringen und damit die Wohnungsnot für Gebäudebrüter lindern. Sie brüten gern am höchsten Punkt eines Gebäudes.
Insekten kann man ebenfalls gut auf Balkonien fördern. Wer ihnen helfen möchte, pflanzt viele verschiedene heimische Pflanzen und Kräuter, lässt diese auch über den Winter stehen. „Einige Insekten überwintern in abgeblühten Pflanzenteilen“, so Rottleb. „Und die Samenstände sind wertvolles Futter für Vögel, wie den Distelfinken.“
Geeignete Pflanzen für den schattigen Balkon sind beispielsweise Efeu, Vergissmeinnicht, Beinwell und Blutampher. Wer einen eher sonnigen Balkon hat, sollte Lavendel, Fetthenne, Storchschnabel oder Jelängerjelieber pflanzen. „Sie bieten Insekten Pollen und Nektar als Nahrung – viele klassische Balkonpflanzen, wie Geranien und Petunien, hingegen nicht“, so Rottleb.
Eine Wasserstelle oder ein Mini-Teich hilft auch Schwebfliege, Wildbiene und Co. über heiße Tage. Rottleb: „Wer dann noch ein Insektenhotel und als Ergänzung einen Balkonkasten mit Sand und Lehm für Sandbienen und andere Solitärbienen anbietet, bei dem wird es auf Balkonien bald summen und brummen.“ |