Landesregierung fördert Bio-Musterregion Emmendingen/Breisgau-Hochschwarzwald /Freiburg
OB Horn, derzeit Vorsitzender der Region Freiburg: Bio-Musterregion Freiburg zeichnet sich durch eine beispielhafte Stadt-Land-Beziehung aus. In der Region haben sich ein starkes und innovatives Netzwerk von ökologisch wirtschaftenden Betrieben, ein funktionierender Biohandel und innovative Verarbeitungsbetriebe entwickelt.
Die Region Freiburg wurde von einer Jury des Ministeriums für ländlichen Raum Baden-Württemberg als eine von fünf neuen Bio-Musterregionen ausgewählt. Nachdem eine erste Bewerbung bei der früheren Ausschreibungsrunde des Ministeriums erfolgslos geblieben war, nahmen die Stadt Freiburg und die beiden Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald zusammen mit Fachleuten der Bio-Branche der Region einen erneuten Anlauf, um die Vielfalt und Einzigartigkeit der vorhandenen Kompetenzen noch deutlicher herauszustellen und anspruchsvolle Entwicklungsziele zu erarbeiten. Das so entstandene neue Konzept der Bio-Musterregion mit ihrem prägnanten Profil wurde nun honoriert. Die Bio-Musterregion hat ihren Sitz auf der Hochburg in Emmendingen.
Oberbürgermeister Martin Horn, als derzeitiger Vorsitzender der Region Freiburg, verweist auf die außergewöhnlichen Besonderheiten der Region: „Die Bio-Musterregion Region Freiburg zeichnet sich durch eine beispielhafte Stadt-Land-Beziehung aus. Einerseits die Großstadt Freiburg mit Universität und verschiedenen Hochschulen und andererseits ein ländlich geprägtes Umland mit vielen Bio-Betrieben, einer vielfältigen Kulturlandschaft vom Rhein bis in den Hochschwarzwald, dem Naturpark Südschwarzwald, dem Naturgarten Kaiserstuhl und dem Biosphärengebiet Schwarzwald. In der Region hat sich unter diesen günstigen Voraussetzungen ein starkes und innovatives Netzwerk entwickelt. Dieses zeichnet sich durch ökologisch wirtschaftende Betriebe, einen funktionierenden Biohandel und innovative Verarbeitungsbetriebe aus.“
Mit dem Wettbewerb möchte das Land Baden-Württemberg das zunehmende Interesse der Menschen an Qualität und Herkunft der Lebensmittel und die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten weiter als Chance für die heimische Landwirtschaft erschließen. So soll der ökologische Landbau gestärkt und damit ein unverzichtbarer Beitrag zu Artenvielfalt, Gewässerschutz, Bodenqualität, Klimaschutz und damit insgesamt zur Lebensqualität in der Region geleistet werden.
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik sieht die Ernennung zur Bio-Musterregion als Teil des Klimaschutzkonzeptes der Stadt: „Die Überwindung der Entfremdung zwischen Stadt und Land, zwischen Lebensmittelerzeugern und Konsumentinnen, ist der Schlüssel für die Entwicklung der biologischen Landwirtschaft und für eine klimagerechte Lebensmittelversorgung in der Region Freiburg. Die Bio-Musterregion ist deshalb expliziter Bestandteil des Klimaschutzkonzepts der Stadt Freiburg.“
Die Akteure in der Bio-Musterregion Freiburg sind sich einig, dass die Förderung des ökologischen Landbaus vor allem durch eine Steigerung der Nachfrage erreicht werden soll. Damit diese Nachfrage den landwirtschaftlichen Erzeugern in der Region zugutekommt, kommt es darauf an, die regionalen Voraussetzungen weiter zu verbessern: Dazu gehören leistungsfähige Vermarktungs- und Logistikstrukturen, gute Informationsangebote und Maßnahmen zur Verbraucherbildung und verlässliche Partnerschaften zwischen Erzeugern, Verarbeitern, Handel, Großverbrauchern und privaten Haushalten herstellen.
Dorothea Störr-Ritter, Landrätin des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald betont: „Über 13 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaften 16 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Breisgau-Hochschwarzwald als Bio-Betriebe ökologisch. Damit liegt der Landkreis bereits jetzt
deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die Bio-Musterregion ist einerseits Auszeichnung, andererseits zugleich aber auch Ansporn noch mehr regionale Produkte in Bioqualität zu entwickeln und weitere Betriebe und Zielgruppen für dieses Thema zu sensibilisieren.“
Die Bio-Musterregion wird sich im Förderzeitraum der nächsten drei Jahre auf die folgenden Handlungsschwerpunkte konzentrieren: regionale Bio-Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung - das sind beispielsweise Kitas, Kantinen und Mensen - Ernährungsbildung und Umweltleistungen der Landwirtschaft, wie beispielsweise verbesserte CO2-Speicherung in landwirtschaftlichen Böden. Grundidee all dieser Maßnahmen ist eine gute und produktive Bio-Stadt-Land-Partnerschaft.
Die Förderung, die die Region Freiburg nun durch ihre Ernennung zur Bio-Musterregion vom Land Baden-Württemberg erhält, besteht in einem Zuschuss für eine Koordinationsstelle, die im Landkreis Emmendingen angesiedelt ist.
Auch Hanno Hurth, Landrat des Kreises Emmendingen, freut sich über die Zusage aus Stuttgart: „Die Bio-Musterregion Freiburg wird ihren Sitz auf der Hochburg im Landkreis Emmendingen haben. Dort erreichen wir zusammen mit dem landwirtschaftlichen Bildungszentrum und dem Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau einen sehr großen Synergieeffekt für unsere Region Freiburg.“
Das noch einzurichtende Bio-Regionalmanagement wird den kontinuierlichen Austausch zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, handwerklicher Verarbeitung und regionaler Vermarktung unterstützen. Schwerpunkte werden der Austausch zwischen den Institutionen aus Bildung, Forschung, Umweltschutz und Bürgerschaft sein, so auch mit dem Ernährungsrat Freiburg und der Region. In großer Zahl haben sich die verschiedensten Institutionen, Erzeuger und Verarbeiter für die gemeinsame Bewerbung um die Bio-Musterregion zusammengesetzt und zu ihrem Erfolg beigetragen. Mit diesen und neu dazu kommenden Akteuren des Bio-Sektors können nun vor Ort Maßnahmen für eine Steigerung des Öko-Landbaus und die Verarbeitung und Vermarktung dieser regionalen Produkte entwickelt werden. |