Deutlich mehr Radwege
Radverkehrsnetz über 50 Kilometer länger als bislang angenommen
Insgesamt 470 Kilometer, darunter 190 Kilometer Radwege, 30 Kilometer Radstreifen und 6 Kilometer Fahrradstraßen
Alle Radwege in Freiburg sind überprüft und erfasst. Das Radverkehrsnetz ist über 50 Kilometer länger als bislang angenommen. Insgesamt 472 Kilometer, darunter 191 Kilometer Radwege, 30 Kilometer Radstreifen und 6 Kilometer Fahrradstraßen.
Eine Arbeitsgruppe aus dem Garten- und Tiefbauamt (GuT) und dem Polizeipräsidium hat in den letzten zwei Jahren sämtliche Freiburger Radwege auf Mängel überprüft. Viele kleinere Mängel, wie abgenutzte und fehlende Markierungen sowie verdrehte Schilder wurden ermittelt und zum großen Teil auch schon behoben. Im Zuge der Überprüfung wurde auch die Benutzungspflicht von zahlreichen Radwegen entsprechend der aktuellen Rechtslage aufgehoben.
Ein Nebeneffekt der Überprüfung ist die nun vollständige digitale Erfassung des Freiburger Radverkehrsnetzes. 230 Kilometer Radwege, Radstreifen, Schutzstreifen und Fahrradstraßen wurden erhoben, das sind deutlich mehr als die früher angenommenen 170 Kilometer. Außerdem wird eine Auswahl von Wirtschaftswegen (120 Kilometer) und fahrradfreundlichen Straßen (120 Kilometer) zum fahrradfreundlichen Wegenetz gerechnet. Das GuT hat dabei die Wege und Straßen berücksichtigt, die im Freiburger Radstadtplan dargestellt sind. Insgesamt umfasst das fahrradfreundliche Netz nach bislang 420 nun 470 Kilometer.
Der Zuwachs basiert zum größten Teil darauf, dass in der bisherigen Radwegstatistik einige Radwege nicht oder unvollständig erfasst waren. Aber auch tatsächliche Um- und Neubauten kamen dazu, so hat das GuT in den letzten Jahren mit den Rad-Vorrang-Routen einige Radwege neu angelegt: Am FR1 Höhe Sandfangweg sowie die Rampen Ochsenbrücke und Schnewlinbrücke, am FR2 unter der Opfinger Straße und unter der Breisacher Straße sowie außerhalb der Vorrangrouten Radwege und Radstreifen entlang der Elsässer Straße. Das Netz der Radwege wuchs so von 150 auf 190 Kilometer an.
Mit dem Bau von Stadtbahnen oder der Sanierung von Straßen wandelt das GuT seit Jahren veraltete Radwege in moderne Radstreifen um, wie beispielsweise an der Eschholzstraße, der Merzhauser Straße oder der Breisacher Straße. Die Freiburger Radstreifen verdoppelten sich dadurch fast von 16 auf über 30 Kilometer. Hinzu kamen auch 3 Kilometer Schutzstreifen, die mit unterbrochener Linie markiert sind. Das Netz der Fahrradstraßen wurde in den letzten Jahren auch deutlich vergrößert, derzeit gibt es 16 Stück mit insgesamt 6 Kilometer Länge.
Kaum zu messen ist die zunehmende Qualität des Radnetzes: Durch Neubau, Umbau und Sanierung ist sie in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Nicht ohne Grund wurde die Stadt Freiburg vom Land im Jahr 2017 zum zweiten Mal als fahrradfreundliche Stadt ausgezeichnet. Das gewachsene Radnetz könnte bei der nächsten Bewertung für noch mehr Pluspunkte sorgen.
Für das GuT ist die digitale Erfassung des Radverkehrsnetzes auch Grundlage für weitere Verbesserungen der Servicequalität im Radverkehr, zum Beispiel beim baulichen Unterhalt, bei der Berücksichtigung des Radverkehrs bei Baustellen-Verkehrsregelungen, beim Konzept für den Winterdienst im Radverkehrsnetz, bei der Weiterentwicklung der Fahrradwegweisung oder bei der Bereitstellung von Daten für Fahrrad-Routenplaner. |