Erneut Spitzenreiter in Baden-Württemberg
Freiburg ist Spitzenreiter. Zumindest wenn es um die Müllvermeidung geht. Mit einer Abfallmenge von 108 Kilogramm (2016: 109 Kilogramm) Rest- und Sperrmüll pro Person liegt die Stadt an erster Stelle unter den kreisfreien Großstädten in Baden-Württemberg. Damit produzieren die Freiburgerinnen und Freiburger weniger Abfall als ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger im Land. Der Mittelwert in Baden-Württemberg liegt bei 139 Kilogramm pro Person.
Diese Zahlen veröffentlichte das baden-württembergische Umweltministerium Baden-Württemberg Ende Juli. Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik zeigt sich erfreut über das erneut gute Ergebnis und sieht darin eine Bestätigung des Freiburger Abfallgebührensystems, bei dem sich die Kosten nach Haushaltsgröße und Restmüllmenge richten und damit Abfallvermeidung belohnt wird. „Nicht zuletzt ist dies auch ein großer Erfolg der Bürgerinnen und Bürger, denen ich dafür herzlich danken möchte“, betont Stuchlik.
Ein fester Bestandteil des Freiburger Abfallwirtschaftskonzeptes ist die separate Erfassung und Verwertung von Bioabfällen. Die bundesweite Pflicht besteht nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz erst seit dem 1. Januar 2015. Die Freiburger Haushalte sammeln diese werthaltigen organischen Abfälle bereits seit 1997! Rund 15.460 Tonnen Bioabfälle wurden 2017 in der Bioabfallvergärungsanlage Reterra angeliefert und konnten energetisch genutzt und zu Kompost weiterverarbeitet werden. Mit einer Pro-Kopf-Menge von 68 Kilogramm rangiert Freiburg damit ebenfalls auf dem ersten Tabellenplatz unter den kreisfreien Großstädten und sammelte pro Kopf 36 Prozent mehr Bioabfall als der Landesdurchschnitt mit 50 Kilogramm. Das Land will die Sammelmenge bis 2020 auf jährlich 60 Kilogramm pro Einwohner steigern - Freiburg erfüllt dieses Ziel bereits seit vielen Jahren.
Mit insgesamt rund 19.060 Tonnen Altpapier sammeln die Freiburgerinnen und Freiburger in 2017 pro Kopf 84 Kilogramm und somit rund 9 Prozent mehr als der Landesdurchschnitt. Die Altglasmenge rangiert mit rund 6.450 Tonnen und 28 Kilogramm pro Einwohner ebenfalls rund 13 Prozent über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg.
In der Abfallbilanz sind auch die im gelben Sack erfassten Verpackungsabfälle enthalten. Dieses Material wird von der privaten Entsorgungswirtschaft eingesammelt und verwertet, doch nicht über die kommunale Abfallgebühr finanziert. Rund 5.400 Tonnen machte das Gesamtgewicht der 2017 in Freiburg eingesammelten gelben Säcke aus, das entspricht 24 Kilogramm pro Einwohner. Der Landesdurchschnitt beträgt 31 Kilogramm pro Kopf und dieser Vergleich zeigt deutlich, dass die Freiburgerinnen und Freiburger offenbar sparsamer im Gebrauch von Einwegverpackungen ist als die Mehrzahl der Konsumenten im Land.
Zusätzlich stehen den Freiburgern drei städtische Recyclinghöfe, ein Netz von Altglas- und Grünschnittcontainern und die seit 2013 im Stadtgebiet aufgestellten Wertstoffinseln zur Verfügung. Hier können neben Altglas und Altkleidern auch Elektrokleingeräte und Metallschrott abgegeben werden. Diese dezentralen Entsorgungsmöglichkeiten erleichtern den Bürgerinnen und Bürgern die Abfalltrennung und führen noch mehr verwertbaren Abfall in den Wertstoffkreislauf zurück.
Setzt man die nicht fürs Recycling geeigneten Abfälle wie Rest- und Sperrmüll mit den Abfällen zur Verwertung wie Bioabfall, Altpapier oder Glas ins Verhältnis, erhält man die Recyclingquote. Diese konnte mit 67 Prozent nahezu auf dem überdurchschnittlichen Vorjahresniveau gehalten werden. Im Vergleich dazu liegt der Landesschnitt bei 51 Prozent. |