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Alarmierende Kehrtwende beim Artenschutz
Turteltaube erneut im Visier der Jäger

Krüger: Erhalt bedrohter Arten bedarf weiterhin Priorität

Berlin/Brüssel – Der NABU zeigt sich äußerst besorgt über die Entscheidung der Europäischen Union, das seit 2021 bestehende Jagdverbot auf Turteltauben in Spanien, Frankreich und Italien aufzuheben. Diese Maßnahme erlaubt es, jährlich bis zu 132.000 dieser gefährdeten Vögel zu schießen. Dabei gilt die Art europaweit inzwischen als stark gefährdet. In Deutschland sind die Bestände der Turteltaube laut NABU seit 1980 um rund 90 Prozent eingebrochen.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Die Turteltaube ist eine der am stärksten bedrohten Vogelarten Europas. Das nun aufgehobene Jagdverbot hatte bereits positive Effekte auf die Bestände gezeigt. Die erneute Zulassung der Jagd gefährdet diese Fortschritte und steht im Widerspruch zu den Bemühungen um den Schutz der biologischen Vielfalt."

Ein besonderes Problem stellt die Jagd auf Turteltauben während ihrer Zugzeiten dar. Nach EU-Recht ist eine Bejagung nur nach der Brutsaison im Herbst zulässig. Dennoch hat der maltesische Ornis-Ausschuss – ein nationales Beratungsgremium für Jagd- und Vogelschutzfragen – die Frühjahrsjagd erneut genehmigt. Die Europäische Kommission hat Malta zuletzt mehrfach aufgefordert, diese Praxis zu unterlassen. Besonders alarmierend ist, dass Malta sogar den seit 2011 verbotenen Fallenfang wieder erlaubt hat. “Diese Entwicklungen zeigen in besorgniserregender Weise, wie geltendes Naturschutzrecht missachtet und der Schutz bedrohter Arten systematisch untergraben wird”, so Krüger.

Der NABU fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, die Entscheidung zu überdenken und Maßnahmen zu ergreifen, die den Schutz der Turteltaube und anderer gefährdeter Arten gewährleisten.
 
Eintrag vom: 15.04.2025  




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