NABU mahnt Rückkehr zu konstruktiver Debatte an
Brüssel/Berlin - Die Bundesregierung unterstützt einen Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dieser sieht vor, den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abzusenken. Der NABU lehnt diese Veränderung im Interesse eines starken Natur- und Artenschutzes ab.
„Den Schutzstatus der Wölfe zu senken, bringt den Weidetierhaltern keine Vorteile, könnte aber den Artenschutz generell enorm schwächen“, erklärt Marie Neuwald, Wolfs- und Beweidungsreferentin des NABU. „In der stark emotionalisierten Debatte wird bewusst nicht thematisiert, dass auch in der bestehenden Rechtslage der Abschuss von Wölfen, die ernste Schäden verursachen, angeordnet werden kann. Es mangelt jedoch an klaren Vorgaben über Kriterien, Zuständigkeiten und den Vollzug vor Ort. Daran wird auch ein abgeschwächter Schutz im Völker- und EU-Recht nichts ändern. Wer annimmt, dass durch den erleichterten Abschuss von Wölfen das Risiko von Rissen verschwindet, irrt. Auch wenige Wölfe können großen Schaden anrichten, wenn sie auf ungeschützte Herden treffen. Daher wird Herdenschutz immer ein Teil der Lösung sein müssen. Alle Akteure, auch die Bundesregierung, sollten ihre Energie auf echte Fortschritte konzentrieren, statt in Scheinlösungen zu investieren.“ |