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Europäische Kommission erklärt Finkenjagd auf Malta für illegal
Buchfink (c) NABU / Frank Hecker Naturfotografie
 
Europäische Kommission erklärt Finkenjagd auf Malta für illegal
Europäische Kommission erklärt Finkenjagd auf Malta für illegal

Tennhardt: Überfälliger Schritt für die konsequente Umsetzung des Vogelschutzes in Europa

Berlin/Valletta, 20. Sept. – Die Europäische Kommission hat die Finkenjagd auf Malta für illegal erklärt. Der NABU begrüßt diese Entscheidung und wertet sie als längst überfälligen Schritt. „Das Fangen und Töten freilebender Vögel ist laut EU-Vogelschutzrichtlinie verboten“, so Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales. „Ausnahmen sind für Mitgliedsstaaten unter gewissen Umständen jedoch zulässig. Seit seinem Beitritt in die EU macht sich Malta diesen Umstand immer wieder zunutze, zuletzt mit einer Ausnahmeregelung im Jahr 2020, mit der der Fang sieben verschiedener Finkenarten wieder genehmigt wurde.“
Die offizielle Begründung für die Ausnahmeregelung seien Forschungszwecke – ein Deckmantel, um die Finkenjagd, die bei der lokalen Inselbevölkerung Tradition habe, weiterführen zu können. Dies habe jetzt auch die Europäische Kommission so eingeordnet, woraufhin der Europäische Gerichtshof die Finkenjagd auf Malta offiziell für verboten erklärt hat.

„Das Urteil sendet eine klare Botschaft an die maltesische Regierung, den Finkenfang endgültig zu beenden und ist ein wichtiger Schritt für die konsequente Umsetzung des Vogelschutzes in Europa“, so Tennhardt weiter. „Neben einem Verbot zum Finkenfang muss nun ein Jagdverbot auf Turteltauben und Wachteln folgen. Die Ausnahmegenehmigungen sind es, die der illegalen Jagd auf Malta Tür und Tor öffnen und eine Kontrolle der Schutzbestimmungen fast unmöglich machen.“

Aktuell verlassen über 100 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete in Deutschland und begeben sich auf ihre bis zu 14.000 Kilometer langen Zugwege in die Überwinterungsgebiete auf der Südhalbkugel. 25 Millionen von ihnen finden dabei unter anderem auf Malta den Tod. Die getöteten Vögel werden verkauft, als Delikatesse verzehrt, als Trophäe ausgestellt oder einfach entsorgt. Bei der Jagd kommen Leimruten, Fangnetze und Gewehre zum Einsatz – Methoden, die vielerorts längst verboten sind.

Um die Zugvögel auf ihrer gefährlichen Reise zu schützen, sind der NABU und seine Partner aus dem BirdLife-Netzwerk seit vielen Jahren im Mittelmeerraum im Einsatz. Mit Vogelschutz-Camps, Informationskampagnen und der Errichtung von Schutzgebieten erzielen sie Erfolge gegen die illegale Jagd in Ägypten, auf Malta und Zypern.
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Eintrag vom: 21.09.2024  




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