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Wild, schön und vielfältig: Unordnung hilft der Artenvielfalt im Garten
Projekt gARTENreich zeigt, wie Gartenbesitzende die Biodiversität fördern können

Berlin, 28.06.24 - Kurz gemähter Rasen, exakt angelegte Beete, kein bisschen Wildwuchs und dazu viele exotische Pflanzen. Was bei der Gartengestaltung lange Zeit als ästhetisch ansprechend galt, ist oft das Gegenteil von intakter Natur. Besonders „ordentliche“ Gärten machen nicht nur viel Arbeit, sie bieten zudem Tieren kaum Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung. Im Forschungsprojekt gARTENreich, an dem der NABU beteiligt ist, wurde deshalb untersucht, wie die Biodiversität in Gärten gefördert werden kann.

Auf die Größe des Gartens kommt es dabei nicht an, wie die aktuelle Untersuchung der Universität Jena im Forschungsprojekt gARTENreich zeigt: Auch ein kleiner Garten kann einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Zudem variiert die Anzahl der Arten stark: In den artenreichsten Gärten wurden knapp 300 verschiedene Pflanzenarten gefunden, in anderen Gärten waren es weniger als 30 Arten. Diese Ergebnisse zeigen, dass Gärten wichtige Trittsteinbiotope zum Erhalt der Artenvielfalt darstellen können. Trittsteinbiotope sind kleine Flächen, die Tieren oder Pflanzen helfen, die Entfernungen zwischen ihren Kernlebensräumen zu überbrücken. „Alle Gärten haben das Potenzial, eine hohe Artenvielfalt zu beherbergen, allerdings nur, wenn sie entsprechend gestaltet sind. Dafür sind heimische Wildpflanzen und naturnahe Strukturen besonders wichtig. Es geht also auch darum, mehr Natur im Garten zuzulassen,” sagt Jessica Rusch vom NABU.

Beispielsweise hilft es Tieren, wenn unterschiedliche kleine Lebensräume gestaltet werden – eine Wiese oder Wildstaudenbeete für blütenbesuchende Insekten, ein Reisighaufen als Rückzugs- und Überwinterungsraum oder Hecken aus heimischen Sträuchern wie Holunder, Kornelkirsche, Schlehe oder Felsenbirne.

Esther Felgentreff von der Universität Jena erklärt: „Oftmals wird das Potenzial eines Gartens als Trittsteinbiotop bei weitem nicht ausgeschöpft. Die klassischen Gärten mit kurzem Rasen und wenigen exotischen Sträuchern sind meistens artenarm. Wenn man aber berücksichtigt, dass es 17 Millionen Gärten in Deutschland gibt, wird klar, wie viel es ausmachen kann, wenn mehr Gärten biodiversitätsfreundlich gestaltet werden.“

Infopaket mit Biodiversitäts-Selbsttest, Tipps und Anleitungen für einen artenreichen Garten: www.NABU.de/gartenreich

Hintergrund:
Das Projekt gARTENreich wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der FEdA-Initiative zum Erhalt der Artenvielfalt gefördert (Infos unter www.feda.bio). Es ist ein Verbundprojekt mehrerer Institutionen aus Wissenschaft und Praxis. Projektpartner sind das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V., die Friedich-Schiller Universität Jena, der Verein NaturGarten e.V., die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, die Stadt Gütersloh und die Gemeinde Aumühle.
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Eintrag vom: 30.06.2024  




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