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NABU gibt Beobachtungs-Tipps zum Balzflug der Bekassine
„Vogel des Jahres 2013“ beginnt mit seltenem Naturschauspiel

Berlin – Dieser Tage beginnt ein besonderes Naturschauspiel: Der scheue und seltene Vogel des Jahres 2013, die Bekassine, wird besonders gut zu sehen sein. Mit eindrucksvollen Balzflügen markiert der taubengroße Schnepfenvogel derzeit von der Nord- bis an den Bodensee seine inzwischen immer weniger werdenden Reviere. Der NABU lädt Naturfreunde ein, dieses einmalige Spektakel zu beobachten. Auf seiner Webseite gibt der NABU Tipps zur Beobachtung und stellt insgesamt 32 Stellen in elf Bundesländern vor, von denen aus der „Meckervogel“ besonders gut zu sehen sein wird.

„Nach der Rückkehr aus ihren Winterquartieren beginnen die Männchen nun, um die Weibchen zu werben. Dazu steigen sie zu akrobatischen Kunstflügen auf. Diese Tage sind der beste Zeitpunkt, um die sonst so versteckt lebenden Moorvögel überhaupt zu Gesicht zu bekommen“, sagte Heike Jeromin, Bekassinen-Expertin beim NABU.

Vor allem in Mooren und Feuchtgebieten ist die Bekassine anzutreffen. Mit ihrem beige-braunen Federkleid lebt sie hier gut getarnt und vor Fressfeinden geschützt. Auch für das menschliche Auge ist sie daher kaum sichtbar. Erst beim typischen Kunstflug bekommen Naturfreunde sie besser zu Gesicht: Dann steigen die Männchen bis zu 50 Meter in scharfem Zickzack steil auf, um schließlich jäh zur Seite abzukippen. Solche Steilflüge, auch „Himmeln“ genannt, können Bekassinen viele Minuten lang wiederholen und erzeugen dabei im Sturzflug den für sie typischen Laut: Was wie Meckern klingt und im Volksmund zum fantasievollen Namen „Himmelsziege“ führte, bezeichnen Ornithologen als Instrumentallaut. Er entsteht, wenn beim Sturzflug der Wind durch die abgespreizten beiden äußeren Schwanzfedern streift. Dieses Schauspiel zeigen Bekassinen bis spät in den Mai hinein.

„Leider ist das Meckern der Bekassine heute nur noch sehr selten in Deutschland zu hören. Denn seit Jahren wird der Lebensraum der Bekassine systematisch zerstört: Flächen werden entwässert, Torf abgebaut, Grünland umgepflügt und Ackerkulturen wie Mais für Biogasanlagen großflächig angebaut“, so Jeromin.

Galt die Bekassine in den 1970er Jahren noch als „verbreiteter“ Brutvogel, ist ihr Bestand innerhalb der letzten zwanzig Jahre um die Hälfte auf inzwischen nur noch 5.500 bis 6.700 Brutpaare geschrumpft. Von ihrem Lebensraum Moor sind 95 Prozent zerstört und 90 Prozent des Grünlandes intensiv bewirtschaftet. Am häufigsten anzutreffen ist die Bekassine noch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

Die vom NABU empfohlenen Beobachtungspunkte liegen daher häufig in Feuchtgebieten, die in den vergangenen Jahren aufwändig von Naturschützern renaturiert wurden. So etwa die beiden Hochmoore „Großes Torfmoor“ in Nordrhein-Westfalen oder das „Rote Moor“ in Hessen. Hier können die Bekassinen jeweils von geschützten Türmen oder Wanderwegen aus beobachtet werden. Weitere Beobachtungspunkte unter: www.NABU.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2013-bekassine/15445.html
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Eintrag vom: 24.04.2013  




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