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„Zerbrechlich, aber gut geschützt“
Freiburg: Münster (c) Hartmann / DSD
 
„Zerbrechlich, aber gut geschützt“
Mittelalterliche Glasmalereien im Münster Freiburg

Am Mittwoch, den 15. November 2023 um 18.30 Uhr lädt das Ortskuratorium Freiburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den Parlersaal des Freiburger Münsterbauvereins e.V., Schoferstraße 4 in 79098 Freiburg im Breisgau zu einem Vortrag ein. Der Projektleiter der Freiburger Arbeitsstelle des Corpus Vitrearum Deutschland – ein internationales Forschungsprojekt zur Erfassung des Gesamtbestandes mittelalterlicher Glasmalereien –, Dr. Daniel Parello, spricht unter dem Titel „Zerbrechlich, aber gut geschützt“ über mittelalterliche Glasmalereien im Münster Freiburg. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird herzlich gebeten.

In Deutschland gibt es nur wenige Kirchenbauten, die mit einem derart reichen Schatz an mittelalterlichen Glasmalereien gesegnet sind wie das Freiburger Münster. Die ältesten Werke reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück. Dass die farbigen Fenster überhaupt über die vielen Jahrhunderte erhalten geblieben sind, ist der anhaltenden Pflege und Fürsorge dieser äußerst fragilen Kunstwerke zu verdanken. Sie galten als der Stolz der Bürgerschaft, der Zünfte, des Patriziats und des Hochadels, die sich mit bedeutenden finanziellen Mitteln an der künstlerischen Ausstattung ihrer Pfarrkirche beteiligten und die leuchtenden Bilder wirksam zur Selbstdarstellung einzusetzen verstanden.

Doch unterlag die Wertschätzung der Glasmalereien stets wechselnden Moden. Diese sind auch an den Münsterfenstern nicht spurlos vorübergegangen. Ihr auf den ersten Blick einwandfreier Zustand ist das Ergebnis umfangreicher Wiederherstellungsmaßnahmen, an denen der Freiburger Künstler und Lokalhistoriker Fritz Geiges (1853-1935) erheblichen Anteil hatte. Noch im hohen Alter geriet Geiges daher mit der gerade sich staatlich etablierenden Denkmalpflege in Konflikt. Dabei stießen die gegensätzlichen Grundanschauungen zweier Generationen aufeinander, die sich gegenseitig einen „besinnungslosen Ruinenkult“ und den Wahn „Altes wieder künstlich zur Jugend zu zwingen“ vorwarfen.

Parello zeichnet die wechselvolle Geschichte der durchsichtigen Kunstwerke nach und führt anhand zahlreicher Detailaufnahmen deren künstlerische Qualität vor Augen. Zudem wird anhand einiger charakteristischer Bildthemen die mittelalterliche Bildersprache erläutert, die dem heutigen Betrachter mitunter rätselhaft erscheinen möchte.
 
Eintrag vom: 29.10.2023  




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