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Verleihung Landesnaturschutzpreis
„Wo zwei sich treffen – Vielfalt in Saumbiotopen fördern!“

Umweltministerin Thekla Walker: „Die Preisträgerinnen und Preisträger setzen sich vorbildlich für die biologische Vielfalt im Land ein – und damit für den Erhalt unserer Lebensgrundla­gen“

Umwelt- und Naturschutzministerin Thekla Walker, MdL hat heute (06.05.) in Stuttgart fünf Preisträgerinnen und Preisträgern den Landesnaturschutzpreis der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg verliehen. Das Motto der mit ins­gesamt 20.000 Euro dotierten Auszeichnung lautete 2022: „Wo zwei sich treffen – Vielfalt in Saumbiotopen fördern!“.

Saumbiotope sind Übergangsräume zwischen verschiedenen Ökosystemen – etwa Wald und Wiesen. Sie bieten daher Tieren und Pflanzen aus verschiede­nen Biotopen Lebensraum. Am Rand von landwirtschaftlichen Flächen sind He­cken und Blühstreifen zudem wichtige Rückzugs- und Schutzräume für Tiere.

Der Landesnaturschutzpreis 2022 zeichnet Initiativen aus, die im vergangenen Jahr mit besonderem Engagement für den Erhalt von Saumbiotopen aktiv sind oder Bildungs- und Öffentlichkeitsmaßnahmen dazu anbieten.

„Saumbiotope sind Lebensräume mit besonders vielen ökologischen Nischen. Initiativen, die diese Lebensräume erhalten, leisten damit sehr viel für den Erhalt der Artenvielfalt in unserem Land insgesamt. Solche Vorbilder wollen wir mit dem Preis herausheben und zur Nachahmung anregen“, sagte Ministerin Thekla Walker. Sie ist zugleich Vorsitzende der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Würt­temberg.

„Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist gleichbedeutend mit dem Erhalt unserer eigenen Lebensgrundlagen. Umso wichtiger sind engagierte Menschen, die den Schutz unserer Pflanzen- und Tierwelt lokal vorantreiben und zugleich als ge­samtgesellschaftliche Herausforderung sichtbar machen“, so Ministerin Walker.

Weitere Informationen zum Landesnaturschutzpreis und zur Stiftung Natur­schutzfonds Baden-Württemberg finden Sie im Internet unter:
www.stiftung-naturschutz-bw.de

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Ergänzende Informationen:

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Landesnaturschutzpreises 2022 sind:

Preisträger mit einem Preisgeld von 2.000 Euro:

Peter Müller-Krejcir, Hüttlingen (Ostalbkreis)

Monitoring der Waldsäume im Gewann Spatzenfeld sowie Einspruch im
Rahmen des Bebauungsplanverfahrens Bolzensteig VI

Herr Müller-Krejcir begann 2019, sich im Waldgebiet Spatzenfeld genauer mit der Fauna und Flora zu beschäftigen, insbesondere dem Vorkommen von Schmetterlingen. Er untersucht seither akribisch den Saumbereich entlang eines Waldweges – von März bis Oktober mindestens 4-mal im Monat. Jährlich erwei­tert er seinen Beobachtungsradius und kartiert auch weitere Tier- und Pflanzen­arten. Seine Ergebnisse stellt er der Forstverwaltung zur Verfügung: eine wert­volle Grundlage für eine optimierte Pflege des Saumbereichs. Seit 2021 lädt er die Ergebnisse seiner Schmetterlingsuntersuchungen auch auf einem Online-Portal zum Schmetterlingsvorkommen in Baden-Württemberg hoch.

Zudem erreichte er durch einen Einspruch zu einem Bebauungsplanverfahren, dass ein größerer Abstand von einem Gewerbegebiet zur benachbarten Saum­vegetation eingehalten wurde; hier gaben seine umfangreichen Kartierungen den entsprechenden Ausschlag.

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Preisträgerinnen und Preisträger mit einem Preisgeld von 4.500 Euro:

lebendiges lernen e. V., Radolfzell (Lkr. Konstanz)

Unser naturnaher und kindgerechter Schulgarten – ein Paradies für kleine und große Bienen

2016 startete das Projekt des naturnahen Schulgartens: Bei der Anlage legte der Verein viel Wert auf den Erhalt und die Entwicklung von Hochstaudensäu­men. Außerdem wurden vorhandene Strukturen, wie bspw. eine Schlehen-Weißdorn-Eichenhecke inkl. Säumen erhalten. Für das ca. 6.100 qm große
Gelände erstellten die Aktiven eigens einen Artenvielfaltsplan, der stetig erwei­tert wird.

Bei der Gestaltung des Gartens arbeiten Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kinder zusammen. Durch das direkte Erleben der verschiedenen Pflanzen- und Tierarten hat das Projekt einen nachhaltigen naturpädagogischen Mehrwert.

Hervorzuheben ist, dass der Verein sein Wissen weitergeben möchte und ein Praxishandbuch für andere Schulen entwickeln wird.

Dorfinitiative Weikersheim-Neubronn (Main-Tauber-Kreis)

Grünes Wissen und Gewissen

Die Dorfinitiative Weikersheim-Neubronn machte sich 2011 mit dem Projekt „Grünes Wissen und Gewissen“ auf den Weg, an verschiedenen Stellen im
Gemeindegebiet öffentliche Flächen an Wegrändern, Feldwegen und Straßen­rändern aufzuwerten. 15-20 Aktive verschiedensten Alters beteiligen sich an den Einsätzen. Neben der Pflanzung von Bäumen und Sträuchern ist es auch das Ziel der Gruppe, Wegrandstrukturen wie Hecken und Säume, die bei einer früheren Flurbereinigung entfernt wurden, wieder neu zu schaffen und diese
anschließend zu pflegen. Des Weiteren legt sie Trockenbiotope und Totholzbe­reiche an – mit Erfolg: Vögel, Eidechsen, Insekten aller Art haben sich wieder angesiedelt.

Die einzelnen Standorte werden mit entsprechenden Hinweistafeln ausgestattet, um die Menschen über die Lebensräume zu informieren.

Landwirte Arno Fünfgelt, Mathias Gutekunst, Martin Linser & Erwin
Wagner, FR-Opfingen und AK Wildbienen NABU Freiburg

Randräume werden Rettungsinseln - Blütenpracht und Artenvielfalt am Tuniberg Seit zehn Jahren nimmt sich der AK Wildbienen des NABU Freiburg der
Böschungen und Wegränder am Tuniberg an. 2017 schloss er sich mit vier Landwirten zusammen, die in Eigeninitiative Blühfelder in unmittelbarer Nach­barschaft zu anderen Saumbiotopen anlegten.

Eine Besonderheit des Projektes: 2020 entwickelten die Landwirte und der
AK Wildbienen des NABU gemeinsam ein Patenschaftsmodell: Bürgerinnen und Bürger können sich finanziell an der Anlage von Blühfeldern beteiligen; ca. 12 Hektar konnten dadurch bisher angelegt werden.

Vorhandene Saumbiotope werden gemeinsam gepflegt, aufgewertet und mitei­nander vernetzt; neue Saumbiotope werden angelegt.

Über Exkursionen, Ausstellungen und Messen wird die Öffentlichkeit intensiv eingebunden.

Verein zur Erhaltung bedrohter Arten und ihrer Lebensräume e. V.,
Ammerbuch (Lkr. Tübingen)

Nachhaltige Entwicklung und Pflege von naturschutzfachlich bedeutenden
Säumen in Tübingen und Ammerbuch

Seit 1993 setzt sich der Verein intensiv für den Natur- und Artenschutz in der Region um Tübingen ein. Er betreut mehrere Hektar an eigenen, gepachteten oder Patenschaftsflächen. Bei allen Flächen legen die Aktiven ein besonderes Augenmerk auf ein differenziertes und angepasstes Pflegemanagement. Dadurch werden insbesondere Saumbiotope wie beispielsweise Böschungen, Hecken, Wald-, Weg- und Gebüschränder gefördert. Zugute kommt dies all den Arten, die auf solche Lebensräume angewiesen sind.

Hervorzuheben ist auch die breite Fachkenntnis der zahlreichen Mitglieder so­wie die gute Vernetzung und Zusammenarbeit des Vereins mit Fachbehörden, Kommunen, Hochschulen, Vereinen und Landwirten.

Der Verein bindet die Öffentlichkeit intensiv ein, schärft darüber das Bewusst­sein und gewinnt neue Mitstreiter.
 
Eintrag vom: 08.05.2023  




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