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„Wildbienenhotels“ - Fluch oder Segen?
Richtig gemacht, lohnen sich Maßnahmen zum Schutz von Wildbienen auf Balkon oder im Garten auf jeden Fall und versprechen faszinierende Eindrücke der Lebensweise, der Nestbauten und der Brutfürsorge insbesondere solitär lebender Wildbienen. Die Bezeichnung Wildbienenhotel ist allerdings nicht sinnig, richtig ist Wildbienennisthilfe. Denn der Bienennachwuchs verbringt darin - im Gegensatz zu Hotelbesuchern - nicht nur einige Nächte, sondern oft ein ganzes Jahr.

Wer gerne eine Wildbienennisthilfe zu Weihnachten verschenken möchte, sollte der oder dem Beschenkten ein paar Tipps mit an die Hand geben:
Nisthilfen grundsätzlich an wind- und regengeschützten, besonnten Stellen anbringen

- feste Anbringung (darf nicht im Wind baumeln)
- gen Süden ausrichten (südost- bis südwest-exponierte Lage)
- nicht direkt auf den Boden oder zu bodennah aufstellen
- Nisthilfen müssen das ganze Jahr über im Freien bleiben und sollten jahrelang ungestört belassen werden.

Leider sind viele (nahezu) untaugliche Nisthilfen im Handel. Daher sei dringend empfohlen, sich vor dem Kauf darüber zu informieren, welche Typen von Nisthilfen geeignet sind, und welche nicht funktionieren bzw. den Tieren sogar schaden können. Hierbei hilft die unten genannte Internetseite weiter.
Alternativ zum Kauf geeigneter Nisthilfen gibt es auch Möglichkeiten, aus verschiedenen Materialien selbst Nisthilfen herzustellen. Dafür eigenen sich zum Beispiel Hartholzklötze, Bambusrohre, Schilfhalme, Steine aus Ton oder Holzbeton, Strangfalzziegel, Brombeerstängel und absterbende bzw. abgestorbene Obstbäume. Auf keinen Fall sollten allerdings durchsichtige Röhrchen aus (Plexi-, Acryl-) Glas oder Plastik verwendet werden, da das Material nicht atmet und so meist der überwiegende Teil der Wildbienenbrut durch Verpilzung abstirbt.

Damit die Nisthilfen gut angenommen werden und den Bienen nicht schaden,

- sollte ein gutes Pollen- und Nektarangebot von Frühjahr bis Herbst in der nächsten Umgebung sichergestellt sein.
- müssen die Nisthilfen bestimmte Kriterien erfüllen (zum Beispiel bei Holz: jahrelang abgelagertes, trockenes, entrindetes Hartholz mit Bohrungen ins Längs- statt Hirnholz, sehr glatt geschliffene Holzoberflächen und -bohrgänge, großzügiger Abstand zwischen den Bohrlöchern; bei Brombeerstängel: diese nicht waagerecht bündeln, sondern vertikal jeweils nur einzelne Stängel zum Beispiel an einem Zaun anbringen).

Naturexpertin Margarete Ratzel rät bei Fragen zu geeigneten Pollen- und Nektarpflanzen sowie zum Erwerb oder dem Eigenbau von Nisthilfen die Internetseiten des Wildbienenexperten Dr. Paul Westrich unter www.wildbienen.info zu besuchen.

Quelle: www1.karlsruhe.de/Umwelt/adventskalender2013
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Eintrag vom: 19.12.2013  




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