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NABU zur AMK: Arten- und Klimakrise jetzt durch Umbau der Landnutzung stoppen
Miller: Bund und Länder haben Tragweite der ökologischen Krise noch nicht

Berlin/Mainz – Zur heute beginnenden Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in Mainz fordert der NABU, Land- und Forstwirtschaft deutlich klima- und naturverträglicher auszurichten. „Bund und Länder haben die Tragweite der Klima- und Artenkrise bislang nicht verstanden. Eine Million Arten könnten aussterben, wir riskieren Schädlingsplagen, Extremwetter und Bodenverlust. Bei der Arten- und Klimakrise geht es um nicht weniger als unser Überleben – und auch das der Land- und Forstwirtschaft“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. In ihrem Klimapaket vernachlässige die Bundesregierung die nötigen Veränderungen im Bereich der Landnutzung sträflich.

Die Folgen der Krise sind längst spürbar: Dürren nehmen zu, Wälder und Böden trocknen aus, die Insektenwelt verliert Arten und die Masse an Bestäuber. Vergangene Woche erst erklärte die Bundesregierung, dass sich Äcker, Wiesen und Weiden in katastrophalem Zustand befinden. Heute berät Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner zudem über die Zukunft der Wälder und die jüngsten Dürreschäden.

Der NABU fordert Bund und Länder auf, sich jetzt für eine klima- und naturverträglichere EU-Agrarpolitik (GAP) einzusetzen, die der Natur deutlich mehr Platz einräumt. Nur die GAP könne die nötigen finanziellen Rahmenbedingungen für den Wandel schaffen. Fördergelder müssten an eine klare „space for nature“-Regelung geknüpft werden: Erhalten darf sie nur, wer zehn Prozent seiner Fläche für die Artenvielfalt freihält – ohne Ausnahme.

Auch müssten die von Bund und Ländern national bereitgestellten Mittel für Wald-Sofortmaßnahmen an klare ökologische Kriterien geknüpft werden. Öffentliches Geld dürfe nur fließen, wenn es der Stärkung des Waldökosystems diene, wie einer naturverträglichen Waldwirtschaft, dem Waldumbau, der ökologischen Wiederbewaldung und der dauerhaften Ausweisung von Naturwäldern. Eine Subventionierung der Forstwirtschaft, die den Status quo erhält und auf eine Maximierung des Holzertrags hinwirkt, dürfe es nicht geben.

Auf diese Weise würden künftig wieder mehr Hecken, Bäume, Feldränder, Brachflächen, artenreiche Wiesen und Weiden sowie Moore erhalten bleiben und als Klimasenken Kohlenstoff binden. Gleichzeitig könne sich so die Artenvielfalt erholen. „EU-weit müssen darüber hinaus mindestens 15 Milliarden Euro pro Jahr für Landwirte und Waldbesitzer als Anreize für weitergehende Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Den Schutz unserer Lebensgrundlagen gibt es nicht zum Nulltarif", so Miller.

Bislang machen die EU-Agrarsubventionen rund 40 Prozent des EU-Haushalts aus, mehr als sechs Milliarden Euro fließen pro Jahr nach Deutschland. „Verglichen mit anderen Branchen hat die Landwirtschaft einen großen Vorteil: Das Geld für den notwendigen Wandel ist da. Die 60 Milliarden Euro aus Brüssel müssen nur umwelt- und klimafreundlich verteilt werden. Doch ausgerechnet der Deutsche Bauernverband und das Bundeslandwirtschaftsministerium versuchen diese Reform nach Kräften zu verhindern. Damit schaden sie ihrer eigenen Branche“, so Miller.
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Eintrag vom: 27.09.2019  




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