Großflächige Kastenfenstern, für das Allgäu typische Rundschindeln und Fenster mit Brettläden
Für die Dach-, Fassaden- und Fensterinstandsetzung an der Alten Schule in Immenstadt-Bühl stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 100.000 Euro bereit. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt Rudolf Amann, Ortskurator Augsburg der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 22. November 2024 um 14.30 Uhr an Maximilian Kirchmann von der Alte Schule Bühl e.G. Das denkmalgeschützte Gebäude gehört zu den über 590 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
Die starke Beanstandung mangelhafter Schulbedingungen durch die königliche Schulvisitation gab im Jahre 1862 den Anlass, im Ort Bühl am Alpsee ein neues zweckmäßiges Schulgebäude mit darin integrierter Lehrerwohnung zu errichten. Da sich der örtliche Schullehrer auch gleichzeitig als Mesner um drei Kirchenbauten zu kümmern hatte, fiel die Wahl des neuen Standortes schließlich auf ein Grundstück der Pfarrei in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche St. Stephan, der nebenliegenden Wallfahrtskapelle Maria Loreto und der Kapelle St. Anna.
Zum Objekt:
Im Jahre 1867 konnte der zweigeschossige und mit einem Satteldach gedeckte Bau seine Nutzung aufnehmen. Ein Brand erforderte im Jahre 1895 im westlichen Gebäudeteil eine erste bauliche Reparaturmaßnahme. Etwa zwanzig Jahre später ließ die Stadt Immenstadt einen Erweiterungsbau mit zwei zusätzlichen großen und hell belichteten Klassenräumen errichten. In dieser Zeit erhielt das Schulgebäude seine heute noch in allen wesentlichen Details erhaltene Gestaltung.
Neben den großflächigen Kastenfenstern haben sich an den Fassaden die aus kleinteiligen und für das Allgäu typischen Rundschindeln bestehende Fassadenoberflächen und die zugehörigen Fenster mit Brettläden erhalten. Auch die originale Ziegeldeckung, ein regional hergestellter Doppelfalzziegel nach Art des Patentziegels Ludovici Z I, ist bis heute erhalten. Ebenso sind im Inneren alle relevanten historischen Gebäudeausstattungen, etwa die bauzeitlichen Treppen, Holzbodenbeläge, Wandtäfer und Innentüren noch vorhanden. |