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„Das Gefühl Teil eines Größeren zu sein“
Bad Neuenahr, Ahrweile (c) Andreas Schael / DSD
 
„Das Gefühl Teil eines Größeren zu sein“
Maurer und Lehmbauer aus Quedlinburg setzt sich für flutgeschädigte Bauten im Ahrtal ein

Seit mittlerweile 25 Jahren ist er in der Denkmalpflege tätig, Naturstein- und Lehmarbeiten sind seine Fachgebiete – Andreas Schael ist gelernter Maurer und Lehmbauer und seit fünf Jahren Anleiter des Mobilen Teams der Jugendbauhütte in Quedlinburg. Mit seinem Team aus drei jungen Leuten, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege in der Jugendbauhütte Quedlinburg absolvieren, setzt er sich aktiv für den Erhalt und die Pflege von Baudenkmalen in der Welterbestadt im Harz ein. Die Anleitung der jungen Menschen ist ihm ein Herzensanliegen: „Mich fasziniert der ständige Lernprozess, den man bei Arbeiten in der Denkmalpflege hat. Alte Techniken zu entdecken, historische Rezepturen zu erproben und immer mit dem Gedanken, da war schon mal einer dran, manchmal vor vielen hundert Jahren – und es steht alles noch. Diese Faszination möchte ich gern weitergeben und freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn meine Freiwilligen anfangen die Reise in die Geschichte zu machen. Am Anfang begegnet man sich als Unbekannte, am Ende fließen oft Tränen, weil man sich wieder trennen muss“, sagt Andreas Schael über seine Arbeit mit den jungen Menschen.

Vom 5. Juli 2025 bis zum 20. Juli 2025 reist Andreas Schael jetzt gemeinsam mit seinen Freiwilligen im Rahmen des Fluthilfecamps der Jugendbauhütten ins Ahrtal. Es ist bereits das dritte Mal, dass er am Fluthilfecamp teilnimmt. Vorher half er auch schon im Flutgebiet, gleich nach der Flut in Bad Münstereifel. Am historischen Entenmarkt half er im Herbst 2021 gemeinsam mit den Freiwilligen aus dem Mobilen Team der Jugendbauhütte Quedlinburg dabei eine Reihe von Fachwerkhäusern in kurzer Zeit wieder bewohnbar zu machen. „Dank der finanziellen und logistischen Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und andere Jugendbauhütten konnten wir den Flutgeschädigten schnell wieder Mut fassen helfen. Immerhin ist es uns gelungen, innerhalb von drei Tagen drei Häuser wieder dicht zu machen. Schön war auch, dass uns andere Jugendbauhütten folgten und jede Hütte mit ihrer ganz eigenen Expertise die Arbeiten fortsetzte. Es war wie ein Staffellauf und gab das unmittelbare Gefühl, Teil eines Größeren zu sein“, erzählt Schael über seine Zeit in der Eifel, die ihm tief in Erinnerung geblieben ist.

Schael freut sich nun sehr auf das bevorstehende Fluthilfecamp, die Arbeiten an rund 20 historischen Objekten im Ahrtal und die wertvollen und prägenden Erfahrungen, die seine Freiwilligen vor Ort machen dürfen. „Ich erinnere mich noch lebhaft an den Abschied in Bad Münstereifel. Diese unglaubliche Dankbarkeit der Betroffenen, nicht allein zu sein. Das war Schule fürs Leben, nicht nur für das FSJ.“
 
Eintrag vom: 05.06.2025  




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